der kasperl und das krokodil
durch zufall kam ich darauf
ein haus verteilt särge
es regnet tinte
ein landweg versinkt im nebel
wie im fass ohne boden
das fenster im schuh
die unordnung der daten
die sonne wirft auch nachts
ihr licht auf die erde
eine vase voll augenblicke
das geflüster der bücher
aus mündern triefen urteile
über die kunst die sie meinen
nur dort und da
blitzt entsetzen auf
wie immer
/ 2002
der rosenstrauch am reissbrett
am limit der nerven
sinkt ein federbein zu boden
die luft schwitzt im gras
und ein füllhorn schüttet licht auf das tintenfass
wer hält die sonne in händen
was zwingt die freiheit zu den waffen
woher kommen die geräusche im ohr
wo sind die wünsche der schwachen
mit gebügelten beinen
hängt ein manuskript an der leine
ein schräger eiskaffee
krönt sich mit einer haube
maikäfer fliegen zum unterricht
gärtner haben nur blumen im kopf
weil die geister des mai
sollen wieder geweckt werden
/ 2002
unters gras müssen wir alle
das mörderische spiel heisst leben
alleine gegen die brennende zeit
die rosen aus stahl
das mädchen in der zukunft
werden zu häusern aus staub
die schwarze windmühle
mit ihren wehenden haaren
der regen im nebel
die legenden der nadeln
die jagt nach tabus ist zu ende
mit dem schritt hinter die kälte
nur ein zustand ist sicher
niemand stirbt nicht
oder schlechter
wir alle sind betroffen
/ 2002
der diskurs der doktoren
dekollete`s demonstrieren dezent distanz
derweil dreschen domteure dreck
dichter decken dennoch dächer
dreißig dürre düsen dröhnen
dumpfe dörfer drehen daumen
dünne dosen drängeln dauernd
der damische drache dehnt decken
defekte deichseln dampfen
dezüge dividieren distanzen
drosseldung dringt durchs dunkle dickicht
/ 2002
mein jahrhundert
friedenstauben begehen
noch immer selbstmord
dazwischen
der gesang der marionetten
das gold in den mausefallen
das lindengrüne cabrio
der jagende affe aus dem park
und der plötzliche haustod
und das wiedersehen der flegel
und das gebüsch auf der haut
und die flucht in gefechte
und die haare auf den zähnen
ein lineal im ohr erinnert
an die endlichkeit des lebens
und das erdöl im blut
und die schmerzen in den zellen
und die geköpften blumen
und die gespitzten tränen
und die fäulnis der launen
und die wirklichkeit des mundes
und die messer der blinden
die suche nach licht
erscheint schier unmöglich
und die liebe geht stiften
wie immer
/ 2002