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surreale resonanzen

Gedichte

Autoren: Joschi Anzinger
Linz, 2002
Gattung: Lyrik | Veröffentlichungstyp: Literaturnetz

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Textproben:

der kasperl und das krokodil durch zufall kam ich darauf ein haus verteilt särge es regnet tinte ein landweg versinkt im nebel wie im fass ohne boden das fenster im schuh die unordnung der daten die sonne wirft auch nachts ihr licht auf die erde eine vase voll augenblicke das geflüster der bücher aus mündern triefen urteile über die kunst die sie meinen nur dort und da blitzt entsetzen auf wie immer

/ 2002

der rosenstrauch am reissbrett am limit der nerven sinkt ein federbein zu boden die luft schwitzt im gras und ein füllhorn schüttet licht auf das tintenfass wer hält die sonne in händen was zwingt die freiheit zu den waffen woher kommen die geräusche im ohr wo sind die wünsche der schwachen mit gebügelten beinen hängt ein manuskript an der leine ein schräger eiskaffee krönt sich mit einer haube maikäfer fliegen zum unterricht gärtner haben nur blumen im kopf weil die geister des mai sollen wieder geweckt werden

/ 2002

unters gras müssen wir alle das mörderische spiel heisst leben alleine gegen die brennende zeit die rosen aus stahl das mädchen in der zukunft werden zu häusern aus staub die schwarze windmühle mit ihren wehenden haaren der regen im nebel die legenden der nadeln die jagt nach tabus ist zu ende mit dem schritt hinter die kälte nur ein zustand ist sicher niemand stirbt nicht oder schlechter wir alle sind betroffen

/ 2002

der diskurs der doktoren dekollete`s demonstrieren dezent distanz derweil dreschen domteure dreck dichter decken dennoch dächer dreißig dürre düsen dröhnen dumpfe dörfer drehen daumen dünne dosen drängeln dauernd der damische drache dehnt decken defekte deichseln dampfen dezüge dividieren distanzen drosseldung dringt durchs dunkle dickicht

/ 2002

mein jahrhundert friedenstauben begehen noch immer selbstmord dazwischen der gesang der marionetten das gold in den mausefallen das lindengrüne cabrio der jagende affe aus dem park und der plötzliche haustod und das wiedersehen der flegel und das gebüsch auf der haut und die flucht in gefechte und die haare auf den zähnen ein lineal im ohr erinnert an die endlichkeit des lebens und das erdöl im blut und die schmerzen in den zellen und die geköpften blumen und die gespitzten tränen und die fäulnis der launen und die wirklichkeit des mundes und die messer der blinden die suche nach licht erscheint schier unmöglich und die liebe geht stiften wie immer

/ 2002

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