Als Vincent plötzlich in den Leerlauf ging, die Scheinwerfer löschte und wenig später den Mercedes am geschotterten Fahrbahnrand auslaufen ließ, wäre ich beinahe vom Sitz gefallen vor Schreck. Ich riß den Kopf erst nach vorne, dann nach hinten, starrte verdattert durch die Heckscheibe, während wir uns im Rückwärtsgang auf den kleinen, asphaltierten Vorplatz schoben. Ich erwartete eine Erklärung. Doch Vincent hatte alle Hände voll zu tun, das dicke, schwarze Kabel zu umschiffen, das dicht an unserem Heck in der Dunkelheit liegen mußte. Er meinte, das Ding sei vielleicht auch außerhalb der Öffnungszeiten imstande, die elektrische Klingel in Pfaffenlehners Büro zum Tanzen zu bringen. Ich weiß noch genau: die Uhr am Armaturenbrett zeigte zwei Uhr und siebenundfünfzig Minuten, und ich hätte mir vor Angst beinahe in die Hosen gemacht. »Also! Du setzt dich hier vorne hin und wartest, kapiert? Du läßt die Hand nicht vom Schlüssel, klar?« Genau das waren Vincents Worte. »Aber, wieso?!« protestierte Eum, der sich eben schnaubend aus dem Sitz ins Freie zwängte. Vincent zischte, er solle die Klappe halten, und wiederholte seine Frage. Dabei legte er mir seine Hand schwer auf den Kopf. »Klar?« Betti starrte teilnahmslos aus dem Fenster. »Na, dann los! Komm schon!« Ich kletterte aus dem Fond in den Fahrersitz, legte meine Hände auf das Lenkrad ­ Sie wissen schon: zehn Uhr und vierzehn Uhr, so als hätte ich dergleichen schon hunderte Male getan. Solange ich meine Finger geschlossen hielt, vertuschte das, wie sehr ich zitterte.