Das eigene Lächeln, das sirenenhafte, der etwas vorgestreckte Körper, nackt, bis zum Nabel sichtbar hinter Glas, die Arme geöffnet, das Herausneigen aus dem Fenster, dem Schaufenster, worin eingeschlossen die fahl beleuchtete Gestalt sich vom Dunkel der nächtlichen Straße scheidet. Das eigene Lächeln, das verlockende, lösgelöst fast, freischwebend in einem Gesicht, preisgegeben dem Verfall, das Hinneigen ins Flehentliche, verstärkt durch einen Körper, der an Spannkraft schon verloren, dessen Brüste ins Nixenhafte sich verkleinert haben. Dieses Lächeln, der Körper nackt, ausgeleuchtet bis zum Nabel, darunter im Dunkel sich verlierend, der Fischleib. Ein Abdriften ins Nichtmenschliche, Zurücktauchen ins wässrig Vorgeburtliche, bevor die Zange den formbaren Kopf aus der Wunde holte, die sich Mutter nannte. Zwei zarte Bisse an den Schläfen, nabelwärts der Fischleib. Und so sich immer fortdenkend aus der Menschheit, halb Fisch, halb Fleisch, Flugwesen auch und Kletterpflanze ... abgelegt im Dickicht der Weiden. Oder ausgesetzt auf nachtdunklen Gewässern in einem mit Pech bestrichenen Körbchen, und herausgefischt von der Königstochter beim Morgenbad. Das Blut wie Meerwasser, die Seele verloren an Spiegelbilder und Träume.
Das eigene Lächeln, das sirenenhafte, das Herausneigen aus dem Spiegelbild, das zerbricht, darunter im Dunkel sich verlierend, der Fischleib ...
Mit freundlicher Genehmigung des Milena-Verlags Wien.