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Licht und Schatten im Dezember

Texte für Advent und Weihnachten

Autoren: Anna Six
Simbach am Inn, 1999
Gattung: Prosa | Veröffentlichungstyp: Buch

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Textproben:

Still werden - und zulassen, daß Gottes Liebe neu geboren wird in uns. Still werden - und aufhorchen. Leise sind Gloria und Friedensbotschaft in unsrer Zeit. Still werden - alle Laut-Sprecher abschalten, die Gottes Wort übertönen.

/ 1999

Am dritten Adventsonntag fragt der sechzehnjährige Gerhard seine Mutter, was sie sich zu Weihnachten wünsche. Die Mama lächelt und sagt: "De allergrößt Freid kunnst mar macha, wannst dih zu de Feiertaag gscheid aziahgn taatst." Nach einem kurzen Zögern setzt sie noch hinzu: "Und wannst dar d Farb aus de Haar aussawaschatst, na waar des mei liabers Christkindlgschenk." Der Herr Sohn brummt: "I han gmoant, ös hätts enk scho gwöhnt an mein schen Kopf." Die Mama schaut di grün-rote Verzierung auf dem Haupt ihres Sprößlings an und sagt gedehnt: "Ja - des scho - aber zu Feiertaag kemman do wieder etla vo der Verwandtschaft auf Bsuach und wann i an dene eahna Gschau denk, na grausts mar heit scho." Gerhard gibt verdrossen zurück: "Du woaßt as doh, daß i mih na nimma sehgn lassn kann bei meine Freund und in der Schui und bei der Sarah vielleicht ah nimma - de mag mih so, wia r i iazt bin." Die Mama schaut ihn traurig an und seufzt: "Ja, ja, an alle andern denkst, grad an mih net. Tua hoit ah amoi was MIA Z' Liab." Gerhard schweigt. Nach einer Weile sagt er ernst und zeimlich leise: "Oh mei, Mama, wannst du des wissatst, was i oisse net tua DIR Z' LIAB."

/ 1999

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