.... Und dann fand er auf dieser Zeitungsseite noch ein Foto, auf dem er selbst zu sehen war, draußen auf der Terrasse sitzend. Im ersten Augenblick dachte Winterndorfer gar nichts, eins fügte sich einfach nicht zum anderen, es konnte gar nicht sein, daß ein Foto von ihm in der Zeitung war. Das mußte jemand anderer sein. Der Mann auf dem Bild war durch einen schwarzen Balken über den Augen halb unkenntlich gemacht, aber es war Winterndorfers Frisur, die der Mann trug, und er hatte einen Jogginganzug an, der dem, den Winterndorfer gestern abend in die Wäsche getan hatte, aufs Haar glich. Und die Terrasse war seine Terrasse, die Dachrinne war zu sehen, die seit Jahren schon erneuert hätte werden müssen, und die Überzüge der Sitzkissen waren gestreift wie die draußen vor dem Haus. In der Bildunterschrift wurde der Mann Kurt W. genannt, von diesem Kurt W. war auch in den letzten beiden Absätzen des Artikels die Rede. Kurt Winterndorfer fand sich auf einmal, als hätte er das Lesen verlernt, nicht mehr zurecht in den Zeilen. Er las das Wort Sozialschmarotzer und las, daß die Beranek-Schnötzinger ihn so genannt hatte. Er las etwas übers Holzhacken, dann das Wort Frühpensionist, und ihm fiel ein Satz ein, den er einmal über seine Krankheit gelesen hatte und der ihm sonst nur in der Nacht einfiel, wenn er nicht schlafen konnte: "Die nach langer Krankheit entstehende Hirnschrumpfung kann mit Schwachsinn enden." ...