Fachbereich für Germanistik an der Universität Salzburg
Akademiestraße 20
5020 Salzburg
Tel: 0662-8044-43 50
E-Mail: 0662-8044-612
Seite drucken
Beschreibung:
Das Institut für Germanistik widmet sich der deutschen Sprache und Literatur in Forschung und Lehre. "Deutsch" wird dabei als Bezeichnung für einen Sprach- und Kulturraum und nicht national verengt verstanden. Forschung und Lehre dienen einerseits der wissenschaftlichen Ausbildung von Diplomgermanisten, andererseits von Deutschlehrern an Höheren Schulen, wofür am Institut ein Professor für Fachdidaktik zuständig ist. Das Gesamtfach Germanistik ist in drei Studienfächer geteilt: 1. Deutsche Sprache, 2. Ältere deutsche Literatur, 3. Neuere deutsche Literatur.
Lehrverständnis und Lehrmethoden: Während Vorlesungen einzelne Themen und Epochen behandeln, bilden die Einführungsproseminare für Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft und die weiterführenden Proseminare und Seminare den Kern der Lehre; sie widmen sich einzelnen Themen, Autoren, literarischen Strömungen und Gattungen mit methodischer Bandbreite. In der Sprachwissenschaft wird die deutsche Sprache in allen Bezügen untersucht, z.B. Strukturen der Sprache, österreichisches Deutsch, Umgangssprache, Dialekte, Sondersprachen, Sprachverwendung und Sprachvariation, frühe Sprachstufen und ihre Entwicklung bis zum gegenwärtigen Deutsch. Für den Bereich der Literatur wird besonderer Wert darauf gelegt, strukturelle, grammatisch-stilistische, semiotische und rhetorische Analyse von Texten mit der Literatur-, Sozial- und Kulturgeschichte bzw. den Bedingungen vergangener und gegenwärtiger Rezeption zu vermitteln.
Betont wird auch die fächerübergreifende, also interdisziplinäre Zusammenarbeit, beispielsweise mit den Fachgebieten Geschichte, Musikwissenschaft, Sprachwissenschaft, Informatik, Klassische Philologie, Anglistik und Romanistik, aber auch mit Theatern in Salzburg sowie mit den Salzburger Festspielen.
Forschungsschwerpunkte im Bereich der Sprachwissenschaft bilden Forschungen zur gesprochenen Sprache (dialektologisch, soziolinguistisch, textlinguistisch); Geschichte der deutschen Sprache; Ortsnamen des Landes Salzburg; Psycholinguistik (Spracherwerb und Sprachverlust); computergestützte Stilanalyse; bei der Älteren Literatur dominieren Forschungen zur Lyrik des Mittelalters, Erzähltheorie, Fachprosa, Editionswissenschaft, Aufführungsversuche zur mittelalterlichen Lyrik und Sangvers-Epik, Feministische Mediävistik, Mittelalter-Rezeption, Interkulturelle Germanistik. Die Neuere Literatur betreibt Forschungen zur neueren deutschen und österreichischen Literatur, zur Verbindung von Sprachstil- und Literaturgeschichte, z.B. Metaphernforschung; zur Vermittlung von Literatur- und Sozialgeschichte bzw. Politik; zur vergleichenden Literaturwissenschaft und zur Frauenforschung.
Berufsfelder: Zur traditionellen Ausbildung von Lehramtskandidaten für Höhere Schulen kam eine Reihe von Alternativen, z.B. Deutsch als Fremdsprache, Rhetorik des Schreibens, Literaturvermittlung (besonders anwendbar in Verlagswesen, Rundfunk, Erwachsenenbildung, Theater), Archiv- und Bibliothekswesen.
Der Öffentlichkeitsarbeit dienen: Eine Auskunftsstelle für Fragen der Rechtschreibung und der Grammatik; die Mitarbeit bei Rundfunk, Zeitungen und Theater; Weiterbildung von Deutschlehrern; Tätigkeiten als Juroren für Literaturpreise; Organisation von Tagungen und Symposien; Mitgestaltung beim Programm des Literaturforums Leselampe und der Zeitschrift Salz; personelle Verbindung mit dem Salzburger Literaturarchiv; Mitarbeit in der Salzburger Ortsnamenkommission, beim Salzburger Bildungswerk, bei der Salzburger Volkshochschule.
Internationale Verbindungen: Vom Institut für Germanistik werden breitgefächerte Deutsch-Kurse für Ausländer und eine große Anzahl von ausländischen Studierenden betreut. Langjährige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lehre besteht mit der Bowling Green State University, Saint John's University and College of Saint Benedict (Minnesota), New England University. Das Institut pflegt wissenschaftliche Kontake in allen fünf Kontinenten in Form von Symposien, Vortragstätigkeiten, Gastprofessuren bzw. -dozenturen und sonstiger wissenschaftlicher Kooperation. Zahlreiche Absolventen und Absolventinnen des Instituts wirken als Lektoren an ausländischen Universitäten.