Dies ist die Geschichte eines Mannes, der 87 Kinder moralisch gehen lernen wollte und am Widerstand der Bürokratie scheiterte. Ich habe sie während meiner Arbeit im Kinderdorf Pöttsching erlebt und nicht erfunden. Um die Genauigkeit und Analyse des Erzählten habe ich mich ebenso bemüht wie um seine Lebendigkeit. Alltagssprache war nötig. Nur sie hat die Kraft und die Zartheit, von so einfachen Dingen, wie sie in Pöttsching geschehen sind, trotz aller Komplexität ganz schlicht zu berichten. Die Wissenschaft kann das nicht. Doch da ich von vielen Menschen verstanden werden will, und nicht bloss von einer herrschenden Minderheit, den so genannten Gebildeten, habe ich mich angestrengt, so einfach wie möglich zu schreiben.
Traudi, meine Frau, hat dieses Buch ungewollt mitgeschrieben. Ihr verdankt es zugleich die Möglichkeit seines Entstehens. Während ich beinahe vier Jahre an einer Geschichte schrieb, die selbst nur ein halbes Jahr gedauert hat, verdiente sie das für unsere Familie nötige Geld. Jetzt ist das Buch fertig, jetzt haben wir alles erzählt, jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen, dass unser Kampf um die Liebe zu den Kindern des Kinderdorfs und zwischen uns beiden für den Leser verständlich geworden ist.
/ 1979