D i e S o n n e s i n k t am H u e g e l / u n d w i r h a b e n im S c h l a f g e w e i n t
(Aus: Georg Trakl, Abendland, 1. Fassung (b))
Die Sonne sinkt am Huegel und wir haben im Schlaf geweint.
Kein Tag schneidet uns den Himmel auf. Sag, wohin leben wir,
so nah am Krieg. Den Weg schleifen Tauben, im Wind suhlt ein
Baum sich und faellt. Wie ohne Sinn geht ein Kind, wer mag es
lieben im Dunkeln, wer wiegt es im Foehn nach Haus. Da singt
die Sonne am Huegel und sinkt. Geweint haben wir im Schlaf,
leise hin, wund, am Weiher, im Sand. Kein Gebet folgt uns nach.
/ 2006