Bekenntnis

Und ginge es bis ans Morgenrot und wären wir tot, und sieben Mal tot – vergessen wie geschmolzener Schnee, verweht wie Treibholz im Frühjahrssee, und wären auch ferne wir, irgendwo an ungeahntem Orte, so ganz heimatlos für endlose Zeit, und spräche in aller Unendlichkeit unsere Namen keiner mehr aus, verfielen die Gärten, die Felder, das Haus – wir gehen für immer, wo wir gegangen, wir bleiben in allem, das angefangen, im Seltenen, das wir vollendet haben, im dunkelen Unkengeläute im Graben. Wir leben im Pfahl, den wir eingeschlagen, im Brennholz, das wir ins Haus getragen, in der ewigen Ernte am Hügelhang und am Abend im rufenden Glockenklang. Wir sind im Regen, der fällt und fällt, im Schneegeleucht, das die Nacht erhellt, im Röhricht, das sich dem Herbstwind neigt, im Nebel, der fahl aus den Bächen steigt, im Zitherspiel hinter Feuerbohnen, im Krähenkrächzen aus Eichenkronen – wir leben zeitlos im ziehenden Wind und für immer, weil wir gewesen sind.